Heute möchte ich kurz über Musikhören am Handy schreiben. Zum Beispiel im Bus oder Bahn auf dem Weg ins Büro ist das ja ganz toll. Bisher habe ich dazu immer Spotify benützt. Aber das zipft mich mittlerweilen so dermaßen an! Erstens geht es ja nur online, und immer wenn ich über die schweizer Grenze nach St. Margrethen fahre gehts nicht mehr. Ok, mit Spotify Premium könnte man auch offline hören, aber da lädt es einem eine Unmenge an Daten herunter das mein Downloadvolumen schon einmal geplatzt ist. Außerdem, warum zahlen wenn mandoch umsonst hören kann?
Alternative, offline hören
Gereicht hat es mir endgültig, als ich beim Nachhauselaufen vom Bahnhof Metallica – Halo on Fire hören wollte und das Drecksteil einfach nicht gelaufen ist. Stattdessen hat es mir auf Spotify jede Menge „alternative Songs“ vorgeschlagen, die sie „vielleicht auch noch interessieren könnte“. NEIN, INTERRESIERT MICH NICHT, ich will einfach diesen SONG HÖREN!!!.
Also habe ich mich wieder auf die gute alte Zeit besonnen, wo man noch seine MP3s überhall mitgehabt hat und diese jederzeit hören konnte, blitzschnell und in super Qualität und ganz ohne Werbeunterbrechnungen. Einige Songs habe ich ja noch von frühre und die neuen besorge ich mir einfach. Aber wie?
Songs „downloaden“
Der einfachste Weg zur Zeit ist wohl die Alternative, Songs von Youtube zu laden und als MP3 (oder ein anderes Format, z.B. OGG) zu speichern. Dazu gibt es derzeit jede Menge Tools. Z.B. Kann man den Youtube Link zum gewünschten Song auf eine dafür vorgesehene Website posten und kriegt dann ein File zum download bereitgestellt. Aber wer macht schon so was!!! Wer weiß was ich da alles noch mit kriege. Also für mich kommt nur die Alternative über das direkte Downloaden des Streams und Konvertierung in das Fielformat in Frage.
Da ich ja mit Ubuntu arbeite habe ich mich für das Tool youtube-dl entschieden. Die Installation ist total simple. Einmal installiert geht man dann in das Verzeichnis in dem man die Songs will, und führt in der Console diesen Befehl aus:
youtube-dl --extract-audio --audio-format mp3 YOUTUBELINK Update am 26.01.2021: youtube-dl Snap Version installieren. Sonst kommt immer ein Download Fehler.
ID3 Tags
Jetzt hat man die Songs zwar am PC, aber wenn man die so aufs Handy spielt schaut es dort grausig aus. Man hat einfach eine Liste mit Dateinamen. Damit das Handy Album, Künstler, Tracknummer und Songtitel richtig anzeigt, muss man die ID3 Tags der Dateien bearbeiten. Jede MP3 Datei hat im Kopf Informationen über den Inahlt. Ein gutes Programm dafür ist das MusicBrainz Picard. Mit diesem Programm für Linux lassen sich die Tags ganz einfach bearbeiten. Als Highlight kann man auch Informationen über über seine Songs aus bestimmten Musikservern laden. Dabei werden die Songs dann meistens automatisch erkannt und die Tags richtig gefüllt. Cool ist das z.B. auch für das Genre Tag. So hat man dann alle Rocksongs oder auch Alternative Sachen im schnellen Zugriff. Außerdem findet man fast immer Album Cover, die dann beim Abspielen am Handy auch gleich mehr her machen.
Abspielen am Handy
Anschießend überträgt man die Songs noch aufs Handy, am besten per USB Kabel, dann wird das Handy auch gleich wieder aufgeladen 😉
Zum Abspielen braucht man dann natürlich noch eine Music Player Software. Hier gibt es natürlich auch wieder Auswahl wie Sand am Meer. Da ich ein Microsoft Handy habe ist die Auswahl aber schon nicht mehr so groß. Ich habe mich schlussendlich für die Software von Microsoft selbst, das „Groove Music“ App entschieden. Diese App erkennt die Musik im angegebenen Verzeichnis automatisch und sortiert alles nach den ID3 Informationen.
Die rechtliche Seite
Ist das was der uns da erzählt aber eigentlich legal? Ich habe dazu ein wenig gegoogelt und eigentlich nur folgende zwei Aussagen gefunden.
1. Das Downloaden von Musik für private Zwecke ist nur dann illegal, wenn der Inhalt von einer nicht vertrauenswürdigen Seite stammt (also z.B. Raubkopierer). Niemand auf der Welt wird aber behaupten, dass Youtube eine nichtvertrauenswürdige Seite ist. Die Künstler stellen ihre Songs ja zum Teil selbst hinauf, mit dem Wissen, dass sie jeder hören kann. Etwas problematischer ist es, wenn der Song von jemand raufgestellt wurde, wo man nicht weiß wie er dazu gekommen ist. Aber wer will das kontrollieren?
2. In den AGB von Youtube steht, dass der Inhalt der Seite für das Streamen bestimmt ist und nicht zum download vorgesehen ist. Aber: Wenn man sich nicht einlogged auf der Seite stimmt man den AGBs aber nicht zu, ist also auch nicht daran gebunden.
Fazit
Online Streamen ist von gestern, bleibt offline. So könnt ihr jederzeit und überall eure Lieblingssongs hören.
CU und take care
Matse